Miteinander erfolgreich:
der Blog zu Kommunikation, Führung und Selbstführung.

Gelingendes Konfliktmanagement als Erfolgsfaktor

Konflikte im Team nachhaltig lösen und besser arbeiten

Treffen unterschiedliche Wahrnehmungen und Sichtweisen im Team aufeinander, kann das ein Nährboden für Konflikte sein. Oder für Wachstum und Weiterentwicklung. SIE haben die Wahl!

Konflikte: Nährboden für Ärger. Oder Chance für Weiterentwicklung?

Konflikte im Team kennen wir alle. Wir haben alle unsere ganz eigene Persönlichkeit, unsere Stärken und Schwächen, Erfahrungen und Sichtweisen. Wir "ticken" unterschiedlich. Im Team sehen wir uns daher immer wieder mit Methoden, Meinungen und Reaktionen konfrontiert, die uns überraschen, die unseren vielleicht widersprechen, ja, von denen wir uns vielleicht sogar in Frage gestellt fühlen.

Das ist prinzipiell ein Nährboden für Ärger, Reibereien und Konflikte.

Gleichzeitig liegt in genau dieser Vielfalt viel Potenzial. Denn Studien zeigen, dass Diversität bezüglich Verhaltenspräferenzen, Herkunft, Alter, Geschlecht, Erfahrungen und Sichtweisen ein Unternehmen robuster und erfolgreicher macht. Konflikte also als Chance?

Wir verstehen uns. Oder auch nicht.

Da gibt es die, die zügig vorankommen und Ergebnisse sehen möchten. Andere geben zu bedenken, dass noch nicht jedes Detail berücksichtigt wurde. Welche, die alles wissen, und solche, die alles besser wissen. Die, die sich gerne zu jedem Schritt absichern. Jene, die gerne Schwätzchen halten und sich um alle kümmern, andere, die sich völlig in ihre Arbeit vergraben. Hilfsbereite. Einzelkämpfer. Kritische. Harmoniesuchende. Antreibende. Vorsichtige. Forsche. Stoische. Laute. Leise. Alte. Junge. 

Das macht es manchmal schwierig, mit dem Verhalten und den Äußerungen unseres Gegenübers angemessen umzugehen. Häufig werden Maßnahmen und Lösungen „sicherheitshalber“ auf der rationalen Ebene gesucht. Die eigentliche (meist emotionale) Ursache bleibt aber bestehen. Der Konflikt gärt dann weiter und sorgt an anderer Stelle für neue Spannungen unter den Beteiligten.

Konflikte im Team?

Wenn die gleichen Probleme im Team immer wieder auftauchen, besteht Handlungsbedarf: Denn dann bremsen sie Produktivität, Kreativität und Motivation aus. Ein schlechtes Arbeitsklima führt außerdem zu höherer Fluktuation, höherem Krankenstand und kann das Verhältnis zu Kunden belasten.

Ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor für die Teamarbeit und für Unternehmen ist daher gutes Management von Konflikten, also der angemessene Umgang mit konfliktären Situationen und die Fähigkeit, aus Konflikten zu lernen und daran zu wachsen.

Beachten Sie dazu auch unseren Workshop:
“Konflikte im Team? Wie Sie besser kooperieren und effizienter arbeiten“.

Konflikte reduzieren wir auf 2 Ebenen:

Zwei wichtige Ebenen für gelingendes Management von Konflikten und für effizienteres Arbeiten sind, dass wir

(1) Konfliktdynamiken verstehen und akute Situationen deeskalieren können und
(2) Konfliktpotenzial in unserer Kommunikation nachhaltig reduzieren.

Ebene 1: Dynamik von Konflikten verstehen und akute Konflikt-Situationen deeskalieren

Konflikte können, und das ist ein ganz entscheidender Punkt, nie rein auf der Sachebene gelöst werden. Denn bei ihrer Entstehung sind immer Ängste, Bedürfnisse und Glaubenssätze ursächlich beteiligt. Nur wenn sie ausgesprochen und geklärt werden, sind nachhaltige Lösungen für die Konfliktparteien möglich.  

Das braucht Zeit und Raum. Gleichzeitig birgt es viel Potenzial:

  • Zum einen tauchen durch das konzentriertere Hinhören häufig Themen und Aspekte auf, die bis dato noch nicht bedacht wurden, aber wichtig sind.
  • Zum anderen blockieren unbewusste („unerhörte“) Ängste und Glaubenssätze auch an anderer Stelle, dann aber weniger offensichtlich. In Konflikten treten sie zutage – und können dann auch erkannt und bearbeitet werden.


Bei Konflikten geht es immer um Ängste und Bedürfnisse

Denn: Wir alle möchten anerkannt und geliebt werden. Und glauben häufig, dafür etwas Besonderes leisten oder sein zu müssen. Also richten wir (unbewusst) unser Tun darauf aus, was anderen gefällt, was andere beeindruckt, was uns (vermeintlich) Liebe, Bewunderung und Zugehörigkeit einbringt. Das ist ganz normal, es hat uns in unserer Kindheit das Überleben gesichert. Denn als kleines Kind waren wir tatsächlich davon abhängig, dass sich andere um uns kümmern, uns versorgen. Also haben wir uns angepasst – und siehe da: auch überlebt. Das hat uns glauben gemacht, dass dies eine erfolgreiche Strategie ist. Dabei haben wir uns angewöhnt, Angst und negative Gefühle wegzudrücken und alles zu tun, um den Eindruck zu vermitteln, dass wir schlau, schön, stark, lieb … sind. Die unterdrückte Scham darüber, dass wir Schwachpunkte haben, und die unbewusste Angst, jemand könnte diese Schwachpunkte bei uns entdecken, stecken dabei tief in uns.

Sobald genau diese Angst berührt wird, zum Beispiel durch einen Kommentar, ein Geschehen, einen Fehler, entsteht eine Art Todesangst („Wenn ich nicht genug bin, werde ich nicht geliebt, und dann muss ich sterben.“). Deshalb springen sofort – und auch so massiv! – Schutzmechanismen an. Im Englischen wird es so eingängig „Freeze, flight or fight“-Modus, genannt, also Totstellen, Flucht oder Angriff. Damit ist die prompte, Sympathikus-gesteuerte Stressreaktion in Gefahrensituationen gemeint, die wir körperlich und seelisch spüren.

Beispiel:

Ein Kollege begrüßt mich morgens mit „Hallo Leuchtturm!“ Wenn ich stolz darauf bin, groß zu sein, werde ich diesen Spruch mit einem Lächeln quittieren. Ist meine Größe jedoch etwas, das mich stört, worunter ich vielleicht sogar leide, trifft mich die Bemerkung und ich reagiere körperlich (z. B. „Blut schießt in den Kopf“) und seelisch (gereizt/ärgerlich/beleidigt).

Wir alle haben schon Situationen gehabt, die uns triggern, und festgestellt, dass wir schlagartig unser Verhalten ändern. Gleiches erleben wir auch bei anderen, etwa, dass eine normalerweise ruhige, verträgliche Person „plötzlich“ laut wird. Oder einfach kündigt. Es gibt offensichtlich unterschiedliche Verhaltensmodi - einen, wenn wir entspannt sind, und einen, den wir unter Anspannung annehmen.

Verhalten in Ruhe und im Stress unterschiedlich

Grundsätzlich können wir zwei Modi unterscheiden: das Verhalten in ruhigen, entspannten (Arbeits-)Situationen und das Verhalten in konfliktären Situationen.

  • Verhalten in „normaler“ Situation

Es gibt für jede:n von uns einen Grundmodus, wie wir typischerweise arbeiten, wenn wir wenig Stress haben und eher entspannt und konzentriert sind. Manche fühlen sich beispielsweise besonders wohl, wenn sie Aufgaben in Ruhe abarbeiten können. Andere planen gerne oder strukturieren, entwickeln Strategien. Dann gibt es die, die alles hinterfragen. Die Arbeitsameisen, Idealist:innen, Diplomat:innen...

In diesem Modus sind wir noch mit uns selbst verbunden, haben uns weitestgehend „im Griff“.

Doch dann passiert etwas, das uns maximal triggert… ein Spruch, eine Kritik, Nörgeln, ein Fehler… wir rutschen in den erwähnten „Freeze, Flight or Fight“-Modus und dann kommen andere Verhaltensmuster zum Tragen, die in den Konflikt führen.

  • Verhalten in konfliktären Situationen

Manche Bemerkungen oder Begebenheiten nehmen wir wahr, sie berühren uns aber nicht weiter. Wir beziehen sie gar nicht auf uns. Andere Kommentare hingegen gehen uns „durch und durch“ und lösen spontan eine emotionale körperliche wie seelische Reaktion aus, aktivieren also die oben genannten Schutzmechanismen – ein Zeichen dafür, dass eine Angst berührt, ein Bedürfnis verletzt, ein Glaubenssatz missachtet wurde.

Die Ausprägung, WIE wir darauf reagieren, hat viele Facetten, abhängig davon, ob wir zu Angriff, Verteidigung oder Flucht neigen. Heißt: Wir können wütend werden, aggressiv, sarkastisch oder oberlehrerhaft. Uns um Leib und Leben reden. Beleidigt sein, trotzig werden. Auf Durchzug stellen, innerlich dicht machen oder, oder, oder…
 

Wann immer eines dieser Verhalten bei Ihrem Gegenüber in Erscheinung tritt, ist klar: Da wurde eine Angst berührt und der Sympathikus ist „angesprungen“. Die Person „kämpft um ihr Überleben“. Sie ist deshalb sachlichen Argumenten nicht mehr zugänglich.


Eigentlich sollten wir jetzt hinhören, Empathie geben, die Angst nehmen.  Aber was tun wir üblicherweise stattdessen? Wir reden auf die Person ein, argumentieren oder schnauzen ebenfalls, üben Druck aus, sind unserseits beleidigt, ziehen uns zurück… Das provoziert unser Gegenüber noch mehr… die inneren Schutzmechanismen der beiden Parteien kämpfen jetzt gegeneinander, der Streit eskaliert…

Hier ist keine Lösung möglich!

Konflikte verstehen und auflösen: Als Führungskraft sind Sie Teil des Teams, haben wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung des Miteinanders und die Teamarbeit. In unseren Workshops und Coachings analysieren Sie Ihre spezifische Situation, befassen sich mit Systematiken und Methoden des Konfliktmanagements, verstehen die Dynamiken von Kommunikation und entwickeln tiefgreifende und nachhaltige Lösungen für sich und Ihr Team, die Sie sofort umsetzen können.

Jetzt unverbindlich beraten lassen – zum Beispiel zu unserem Workshop für Führungskräfte und Teamleiter.

Ebene 2: Konfliktpotenzial nachhaltig reduzieren

Konfliktpotenzial langfristig und nachhaltig reduzieren können wir an verschiedenen Stellen, durch kleine, aber entscheidende Veränderungen in unserer inneren Haltung und Wahrnehmung und im Verhalten nach außen. Dabei geht es NICHT um Harmonie – das ist häufig nur ein Wegdrücken von Konflikten. Es geht vielmehr darum, dass wir

  • aufmerksam sind gegenüber unseren eigenen Bedürfnissen und Ängsten und denen der anderen und üben, darüber zu sprechen,
  • einander wohlwollend begegnen mit dem Wissen, dass niemand gegen uns agiert, sondern immer nur aus seinen eigenen Bedürfnissen und Ängsten heraus,
  • Person und Verhalten voneinander lösen – wir können in der Sache unterschiedliche Meinungen haben, bleiben trotzdem als Menschen verbunden,
  • achtsam sind gegenüber dem, wie wir kommunizieren (innere Haltung, Wortwahl).

Offene Herzen und offene Köpfe: Konflikte nachhaltig lösen.

In unseren Team-Workshops öffnen wir Herzen und Köpfe für einen ehrlichen Austausch. Erst dann ist es möglich, tatsächliche Störquellen freizulegen und Lösungen zu entwickeln, die in der Praxis langfristig akzeptiert werden:

  • Wir unterstützen Sie bei der Entflechtung von Konflikten, beim Identifizieren von Krisenherden und strukturellen „Reibungszonen“. Dabei haben wir Kommunikations- und Organisationsstrukturen gleichermaßen im Blick.
  • Wir erarbeiten gemeinsam mit Ihnen (und Ihrem Team), welche Änderungen sinnvoll/notwendig sind und wie diese erreicht werden können. Dabei stellen wir sicher, dass die Lösungen sich an den tatsächlichen Bedürfnissen der Beteiligten orientieren, so dass sie in der Praxis auch akzeptiert und umgesetzt werden können.
  • Wir begleiten Sie bei der Entwicklung neuer Strukturen und bei der Durchführung passender Maßnahmen, unterstützen Sie und Ihre Mitarbeiter bei der Planung ihrer beruflichen Karriere. Gegebenenfalls vermitteln wir passende Angebote oder Kooperationspartner aus unserem Netzwerk.

Jetzt unverbindliches Analysegespräch vereinbaren oder hier mehr über Workshop und Strategietag erfahren.

Und für alle, die Selbstlern-Kurse lieben, gibt es das "Survival-Training fürs Büro".